KPIs Personalabteilung: Warum sie über Erfolg entscheiden
Was im Sport die Spielstatistik ist, sind im Recruiting die KPIs: Sie zeigen dir schwarz auf weiß, ob deine Recruiting-Strategie funktioniert oder ob du gegen unsichtbare Wände rennst. Ein Unternehmen ohne klare Recruiting-KPIs gleicht einem Schiff ohne Kompass – es bewegt sich, aber ohne zu wissen wohin.
In einer Zeit, in der der Kampf um die besten Talente härter wird, können die richtigen Kennzahlen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil liefern. Nicht wer am lautesten nach Bewerbern ruft gewinnt, sondern wer seinen Recruiting-Prozess systematisch optimiert.
Was sind KPIs im Recruiting?
KPIs (Key Performance Indicators) im Recruiting sind messbare Werte, die dir zeigen, wie effektiv deine Personalbeschaffungsstrategie tatsächlich ist. Sie verwandeln subjektive Eindrücke in harte Fakten und ermöglichen es dir, Fortschritte zu messen, Probleme zu identifizieren und datenbasierte Entscheidungen zu treffen.
Anders als vage Einschätzungen wie "unser Recruiting läuft gut" liefern KPIs konkrete Antworten: Wie lange dauert es tatsächlich, eine Position zu besetzen? Wie viel kostet dich jede Einstellung? Wie zufrieden sind neue Mitarbeiter mit dem Onboarding-Prozess?
Warum messen immer wichtiger wird
Die Zeiten, in denen Personalabteilungen nach Bauchgefühl arbeiten konnten, sind vorbei. Der Fachkräftemangel, steigende Recruiting-Kosten und höhere Erwartungen der Geschäftsführung haben den Druck auf HR-Teams massiv erhöht. Jede Fehlbesetzung kostet nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Zeit.
Gleichzeitig bietet die Digitalisierung völlig neue Möglichkeiten der Datenerfassung und -analyse. Unternehmen, die diese Chance nicht nutzen, verschenken enormes Potenzial. Die Champions im Talent-Markt sind längst dazu übergegangen, jeden Aspekt ihres Recruiting-Prozesses zu messen und kontinuierlich zu optimieren.
Die 5 wichtigsten KPIs für Recruiter
Nicht alle Recruiting-Kennzahlen sind gleich wichtig. Die folgenden fünf KPIs haben sich als besonders aussagekräftig erwiesen und sollten in keinem Recruiting-Dashboard fehlen. Sie bilden das Fundament für ein datenbasiertes, effizientes Recruiting-System.
Time to Hire: Benchmark und Beispiele
Die Time to Hire misst die Zeitspanne vom ersten Kontakt mit einem Kandidaten bis zur Annahme des Jobangebots. Sie ist der Pulsmesser deines Recruiting-Prozesses und zeigt, wie schnell du Talente für dich gewinnen kannst.
Gute Benchmarks variieren je nach Branche und Position. Für Junior-Positionen sollte die Time to Hire bei 30-40 Tagen liegen, bei Senior-Positionen sind 45-60 Tage akzeptabel. Tech-Unternehmen mit optimiertem Prozess erreichen oft Werte unter 25 Tagen für Entwickler-Positionen. Übersteigt deine Time to Hire 90 Tage, verlierst du wahrscheinlich Top-Kandidaten an schnellere Wettbewerber.
Time-to-hire ist ein entscheidender Maßstab für die Effizienz des Rekrutierungsprozesses. Niedrige Werte sind nicht nur ein Zeichen für effektive Rekrutierung, sondern ein direkter Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Talente.

Quality of Hire: Wie messen? Was zählt?
Die Quality of Hire ist der heilige Gral unter den Recruiting-KPIs – schwer zu messen, aber unglaublich wertvoll. Sie beantwortet die Frage: Wie gut performen die von dir eingestellten Mitarbeiter tatsächlich?
Zur Messung eignet sich eine Kombination aus mehreren Faktoren:
- Retentionsrate nach 12 Monaten
- Zeit bis zur vollen Produktivität
- Feedback von Vorgesetzten und Kollegen
Starke Werte liegen bei einem Quality of Hire Index von 80%+ (auf einer Skala von 0-100%). Besonders erfolgreiche Unternehmen erreichen Werte von 85-90%. Liegt dein Wert unter 70%, deutet dies auf Schwächen im Auswahlprozess hin.
Cost per Hire: Was ist zu hoch, was optimal?
Der Cost per Hire zeigt dir, wie viel Geld du investieren musst, um eine Position zu besetzen. Er umfasst alle Recruiting-Ausgaben: von Stellenanzeigen über Recruiter-Gehälter bis hin zu Onboarding-Kosten.
Die Benchmark-Werte variieren stark nach Position und Branche: Für entry-level Positionen gelten 3.000-5.000€ als gut, für mittlere Positionen 6.000-10.000€. Bei Führungspositionen können auch 20.000-30.000€ noch kosteneffizient sein. Problematisch wird es, wenn deine Kosten deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen oder wenn die Cost per Hire mehr als 25% des Jahresgehalts der jeweiligen Position beträgt.
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Offer Acceptance Rate mit Beispielwerten
Die Offer Acceptance Rate gibt an, wie viele deiner Jobangebote von Kandidaten tatsächlich angenommen werden. Sie ist ein direkter Indikator für die Attraktivität deiner Angebote und die Qualität deines Bewerbungsprozesses.
Exzellente Unternehmen erreichen Annahmequoten von 90%+. Ein solider Wert liegt bei 80-85%. Fällt deine Quote unter 70%, solltest du dringend deine Vergütungsstruktur, den Bewerbungsprozess oder das Employer Branding überprüfen. Bei begehrten Tech-Unternehmen wie Google oder Apple können selbst Raten von 80% als stark gelten, da sie extrem selektiv vorgehen.

Mitarbeiterzufriedenheit im Recruiting – relevante Werte
Die Zufriedenheit neuer Mitarbeiter mit dem Recruiting-Prozess hat direkten Einfluss auf Engagement, Produktivität und Fluktuation. Der Employee Net Promoter Score (eNPS) ist hier besonders aussagekräftig, da er misst, wie wahrscheinlich es ist, dass Mitarbeiter ihr Unternehmen weiterempfehlen.
Ein eNPS von +30 bis +50 gilt als hervorragend, +10 bis +30 als gut. Werte unter 0 sind ein Alarmsignal. Für den Recruiting-Prozess spezifisch solltest du anstreben, dass mindestens 80% der Neueinstellungen den Prozess als "sehr gut" oder "ausgezeichnet" bewerten. Top-Unternehmen erreichen hier Werte von 90%+.
Fehler: Falsche Indikatoren und fehlende Differenzierung
Einer der häufigsten Fehler ist die Fixierung auf Volumen-KPIs wie "Anzahl der Bewerbungen" oder "Anzahl der geführten Interviews", ohne die Qualität zu berücksichtigen. Mehr ist nicht automatisch besser – 100 unpassende Bewerbungen erzeugen nur Arbeit ohne Mehrwert.
Ebenso problematisch: Die fehlende Differenzierung nach Positionen und Abteilungen. Eine Time to Hire von 45 Tagen mag für eine Führungsposition exzellent sein, für eine Junior-Position hingegen viel zu lang. Betrachte KPIs immer im Kontext der jeweiligen Rolle.
Wie Leantree dein KPI-Game hebt
Bei Leantree verstehen wir Recruiting nicht als Kunst, sondern als System – ein System, das durch die richtigen KPIs steuerbar und optimierbar wird. Unsere Spezialität: Wir kombinieren operative Unterstützung mit strategischem KPI-Aufbau, sodass du nicht nur kurzfristig Positionen besetzt bekommst, sondern langfristig ein leistungsfähiges Recruiting-System etablierst.
Operative Entlastung & strategische Fundamente
Anders als klassische Recruitingagenturen, die nur einzelne Positionen besetzen, setzt Leantree auf einen ganzheitlichen Ansatz. Wir entlasten dein Team operativ durch Interim-Recruiting und bauen parallel die Infrastruktur für nachhaltige Erfolge auf – von standardisierten Outreach-Templates bis hin zu automatisierten Kandidaten-Pipelines.
Der Unterschied: Wir liefern nicht nur Kandidaten, sondern ein komplettes System, mit dem ihr selbst erfolgreicher rekrutieren könnt. Dabei stehen messbare KPIs immer im Zentrum unserer Arbeit – was nicht gemessen wird, kann nicht verbessert werden.
Datenbasiert zu besseren Entscheidungen
Leantree implementiert maßgeschneiderte KPI-Dashboards, die deinem Team Echtzeit-Einblicke in den Recruiting-Prozess geben. Durch die kontinuierliche Analyse dieser Daten identifizieren wir Engpässe und Optimierungspotenziale – oft an Stellen, die vorher nicht sichtbar waren.
Der Effekt: Du triffst Entscheidungen nicht mehr auf Basis von Vermutungen, sondern harter Fakten. Ob es darum geht, das Budget für Stellenanzeigen anzupassen oder den Auswahlprozess zu straffen – die Daten zeigen dir den Weg.
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Praxisbeispiele: Gute vs. schlechte KPI-Werte
Zahlen werden erst durch Kontext aussagekräftig. Nachfolgend findest du konkrete Beispiele für KPI-Werte, die dir helfen, deine eigene Performance einzuordnen und realistische Ziele zu setzen.
Was sind starke Benchmarks?
Ein Technologie-Startup mit optimiertem Recruiting-Prozess erreicht typischerweise folgende Werte:
- Quality of Hire: 85%+ (basierend auf Performance-Reviews und Retention)
- Cost per Hire: 5.000-8.000€ für Entwickler, 12.000-15.000€ für Senior-Positionen
- Offer Acceptance Rate: 85-90%
- Candidate Experience Score: 9/10 (basierend auf Kandidaten-Feedback)
Diese Werte sind keine Utopie – sie werden von den besten 10-15% der Unternehmen erreicht. Der Weg dorthin führt über systematische Prozessoptimierung und konsequentes Messen aller relevanten KPIs.
Warnsignale: Schlechte KPI-Werte erkennen
Bestimmte KPI-Werte sollten dich aufhorchen lassen, da sie auf grundlegende Probleme im Recruiting-Prozess hindeuten:
Eine Time to Hire von über 90 Tagen für nicht-Führungspositionen signalisiert massive Ineffizienzen – in dieser Zeit verlierst du garantiert Top-Kandidaten. Eine Offer Acceptance Rate unter 60% deutet auf nicht wettbewerbsfähige Angebote oder einen abschreckenden Bewerbungsprozess hin.
Besonders kritisch: Wenn die Quality of Hire unter 65% liegt, stellst du systematisch die falschen Leute ein. Das kostet nicht nur Geld, sondern schadet auch der Unternehmenskultur und Produktivität. Hier ist ein komplettes Redesign des Auswahlprozesses angezeigt.
Fazit: Mit System zu besseren Recruiting-KPIs
Erfolgreiche Recruiter verlassen sich nicht auf Zufall oder Bauchgefühl – sie bauen systematisch messbare Prozesse auf, die kontinuierlich optimiert werden können. Die fünf vorgestellten KPIs bilden dabei das Rückgrat eines datenbasierten Recruiting-Ansatzes.
Der entscheidende Schritt ist nicht das einmalige Messen, sondern die Etablierung eines Systems, das KPIs kontinuierlich erfasst, auswertet und in konkrete Verbesserungen übersetzt. Genau hier setzt Leantree an: Wir helfen dir nicht nur dabei, deine aktuellen KPIs zu verstehen, sondern bauen gemeinsam mit dir ein skalierbares Recruiting-System auf, das messbar bessere Ergebnisse liefert.
Recruiting ist kein Glücksspiel. Mit den richtigen KPIs und einem systematischen Ansatz kannst du vorhersagbar die richtigen Talente für dein Unternehmen gewinnen – schneller, kosteneffizienter und mit höherer Qualität als deine Wettbewerber.